Hitze nicht in Sicht, dafür Schafskälte
von Oliver Hantke
Nach den eher ungemütlichen Pfingsttagen will der Mai Richtung Monatsende noch etwas gut machen. Doch der erste Sommermonat Juni zeigt sich dann eher von seiner nassen Seite. Die 30-Grad-Marke rückt in weite Ferne und auch die Schafskälte kommt zum Einsatz, zumindest ansatzweise.
Oben im Video: Wetter-Check – so viel Sommer können wir erwarten
DasWetterim Norden: Meist recht trocken und angenehm warm
Der sonst so niederschlagsreiche Norden entpuppt sich nicht nur derzeit, sondern auch die nächsten Wochen mehr oder weniger als Wettergewinner. Zwar gibt es auch hier über Pfingsten einen Dämpfer, doch das letzte Monatsdrittel bleibt dann durchweg trocken. Und dazu steigen die Höchstwerte zum Monatsende sogar Richtung 30-Grad-Marke. Zum Monatswechsel und zu Beginn des ersten Sommermonats zeigt sich der Norden leicht wechselhaft und etwas kühler. Schafskälte light ist angesagt, denn von Frost sind wir weit entfernt. Niederschläge werden aber nur noch Richtung Monatsmitte mal berechnet. Ansonsten sieht es recht trocken aus. Dazu kann sich das Temperaturlevel – mit 20 Grad und ein wenig mehr – meist sehen lassen. Nur kurzzeitig sollte es mal unter 20 Grad liegen. Insgesamt also sehr gute Aussichten zum Start in den Sommer für den Norden und die Küsten.
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DasWetterim Osten: Zwei derbe Abstürze nach Sommerflimmern
Im Osten sieht es bis zum Monatsende eigentlich gar nicht so schlecht aus. Zwar sind auch hier zu Pfingsten und kurz danach ein paar Niederschläge berechnet. Viel wird da aber nicht zusammenkommen, zumal der Osten in diesem Monat bisher ein großes Defizit an Regen hat. In der letzten Maiwoche kann es hier sehr sommerlich werden. Und selbst die 30-Grad-Marke könnte hier erstmals im Mai geknackt werden. Doch zum Monatswechsel droht hier ein derber Absturz auf unter 20 Grad mit etlichen Regengüssen. Die ziehen sich auch in der ersten Junihälfte wie ein Faden durch die Prognose. Trockene Tage gibt es nur selten. Zur Monatsmitte ist dann der Tiefpunkt erreicht, mit Höchstwerten knapp unter 15 Grad. Bis zum kalendarischen Sommeranfang am 21.06. wird es zwar trockener, aber die Temperaturen erholen sich nur langsam.
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DasWetterim Westen: Nur kurze trockene Sommerperiode - meist viel Niederschlag
Das Wetter in Köln am Rhein hat den schönen Sommer bisher nicht im Visier. Lediglich nach den regenreichen Pfingsttagen bekommt der Westen eine längere trockene Phase beschert. Es wird wechselhaft und deutlich kühler. Dann klettern die Höchstwerte auch nahe an die 30 Grad. Zum Monatsende kippt das Wetter aber. Die erste Junihälfte bleibt abwechslungsreich, mit vielen Niederschlagsereignissen. Dabei schwanken die höchsten Temperaturen stark und liegen mal über und mal unter 20 Grad. Lediglich am ersten Juni-Wochenende geht es kurz auf über 25 Grad rauf. Die Schafkälte erahnen die Menschen im Westen lediglich durch einstellige Nachtwerte rund um die Monatsmitte im Juni.
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DasWetterim Süden: Keine 30 Grad und viele Niederschläge - auch zum Eröffnungsspiel der EM kühl und nass
Ein schöner Sommerdurchbruch ist auch im Süden in den nächsten Wochen nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil. Teilweise werden für Bayerns Landeshauptstadt München richtig große Regenmengen berechnet. Das Zeitfenster mit trockenen Tagen zum Monatsende ist hier wesentlich kleiner. Zwar gehen die Temperaturen gut nach oben, aber zum Monatswechsel droht auch hier der Absturz. Am zweiten Juni-Wochenende könnte der Sommer wieder kurz vorbeischauen, aber dann soll es schnell sehr wechselhaft werde. Selbst für das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland sieht es derzeit nicht gut aus. Bei Werten um die 15 Grad kann es auch nass werden.
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Wie ist dasWetterin Deutschland im Sommer?
Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Sommermonate Juni, Juli und August:
- Meteorologischer Sommeranfang ist der 1. Juni, das Ende ist am 31. August
- In dieser Zeit bekommen wir im Deutschlandschnitt normalerweise um die 230 Liter Regen pro Quadratmeter
- In Sachen Sonnenschein ergattert jeder Sommermonat im Schnitt um die 210 Sonnenstunden, so dass es am Ende gerne mal um die 630 Stunden Sonne sind
- Besonders heiße Sommer waren beispielsweise der Sommer 2003 (Durchschnittstemperatur über 19,5 Grad) oder die Sommer 2018 und 2019 (im Mittel knapp 19,3 Grad)
- Außergewöhnliche Trockenheit brachten uns in Summe unter anderem die Sommermonate in den Jahren 2018 und 2019
- Sehr nass verliefen zum Beispiel die Sommer 2011, 2017 oder 2021. Aber auch in den Sommern 2015 oder 2016 gab es regional etliche regenintensive Unwetterlagen
- Die heißeste Phase mit vielen Stationen von um die 40 Grad und mehr erlebten wir im Juli 2019 als mit 41,2 Grad in Duisburg-Baerl auch der aktuelle deutsche Hitzerekord aufgestellt wurde
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Wettervorhersage: So funktioniert unser 42-Tage-Wetter
Bevor sich die Menschen Gedanken um die Vorhersage von Wetter gemacht haben, sind ihnen schon gewisse Regelmäßigkeiten aufgefallen. Hieraus sind dann auch Bauernregeln entstanden. Das waren – wenn man so will – auch die ersten Formen der Langfrist-Wettervorhersagen. Bis heute ist in diesem Gebiet natürlich rasant viel passiert und wir sind Lichtjahre von den Ursprüngen entfernt.
Erste Wetterbeobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen und physikalischen Gesetzen gründeten die moderne Form der Wettervorhersage. Und die hat definitiv richtig viel zu bieten. Ein Teil der Vorhersagen zielt dabei auf Langfristprognosen ab. Ursprünglich vor allem für die Energiewirtschaft entwickelt, halten sie auch in unserer alltäglichen Wetterwelt mehr und mehr Einzug. Die experimentellen Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA beispielsweise. Und auch unser 42 Tage-Trend geht – basierend auf dem europäischen Wettermodell – in den Bereich von mehreren Wochen mit den Charts für Höchsttemperatur, Tiefsttemperatur und Niederschlag. Kombiniert mit dem Fachwissen unserer Meteorologen und Redakteurinnen und Redakteuren, um euch einen Blick über die aktuellen Trends und Fakten für die kommenden sechs Wochen zu geben.
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(oha)